Mal wieder bringt uns ein Bus zum nächsten stop unserer Reise und langsam frage ich mich, ob wir uns überhaupt noch mit Zügen fortbewegen werden. In Albanien auf jeden Fall nicht, denn hier gibt es nicht mal ein Schienennetz. Dafür gibt es hier, ausgeprägter als irgendwo wo ich jemals war, Autos.
Ein fettes Auto nach dem anderen rast an uns vorbei. Eins größer als das andere und neben diesen Riesen Autos fühlt man sich winzig klein. Fette Autos dominieren die Straße, viel Verkehr von morgens bis abends, Kickdowns an jeder Ampel und fast ausschließlich Männer am Steuer. Die Straßen Tiranas sind voll. Überall sieht man große SUVs und so langsam verstehe ich wieso die Albaner in Berlin so dicke Autos fahren.

Dani, der Niederländer, begleitet uns noch weiter, mit dem Bus bis nach Tirana. Tirana ist bekannt für sein ,,Vibrant Nightlife“ doch leider erleben wir davon nur einen Tisch der rennt und ein Paar das sich trennt. Trotzdem können wir jetzt sagen wir haben schon mal Hausgebrannten raki probiert und mit echten Albanern über ihre dicken Autos geredet.

Eingedeckt in Alufolie finde ich mich in einem kleinen Frisörsalon mitten in Shkodra wieder. Laute albanische Musik in meinen Ohren und Bleaching auf meinem Kopf. Gespannt schaue ich den zwei Frauen zu wie sie auch Yara mit Alufolie eindecken. Es wird langsam Nachmittag. Auf albanisch unterhalten sich die Frauen miteinander. Die Stimmung ist Mega angenehm und sie erzählen uns, dass sie sich noch aus der Schule kennen und so gut wie sie befreundet sind fühlt sich der Vibe auch an.
Eigentlich sollten wir schon längst fertig sein doch unser Termin um 10 hat sich nach hinten verschoben. Ein Stromausfall im gesamten Stadtviertel legt den Verkehr nieder – zumindest teilweise. Als wir den Frisörsalon betreten sind aber alle sehr relaxed. Eine Kundin sitzt mit nassen Haaren in einem Friseurstuhl und die anderen quatschten entspannt zusammen.
Zwei Stunden später kommen wir wieder und ursprünglich wollte nur Yara ihre Haare machen, aber seid ich kurze Haare hab ist meine Experimentierfreudigkeit geweckt und ich habe mir überlegt, dass ich blonde Stränchen in meine Haare haben möchte. Und ungefähr so schnell wie der Gedanke in meinen Kopf kommt, sitze ich auch schon auf dem Friseurstuhl und werde von zwei Frisörinnen mit Bleaching bestrichen und in Alufolie eingepackt. Drei Stunden später sind sie fertig und ich Mega zufrieden. Weitere zweieinhalb Stunden später sind sie auch mit Yaras Haaren fertig und so verlassen wir um 17:30 erschöpft aber auch Mega glücklich den Friseursalon.



